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Zwei, drei, acht Zwei Länder, fast drei Jahre und acht Städte: die Wanderaus­stellung Gesamtkunstwerke.

Die Wanderausstellung „Gesamtkunstwerke“ ist als „Gesamtkunstværker“ in Hadersleben und in Rødovre, Dänemark im Spätsommer 2023 zu Ende gegangen

Zwei Länder, fast drei Jahre und acht Städte: 2023 ist die Laufzeit von „Gesamtkunstwerke – Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland“ zu Ende gegangen. Mit der Wanderausstellung wollten wir – der Architekt und mein Co-Kurator Hendrik Bohle – für die Qualität der nordischen Moderne von Arne Jacobsen und Otto Weitling, für ihre Geschichte und die Bedeutung für die Bundesrepublik sensibilisieren.

Nur Wenigen ist der Wert bekannt, auch in Fachkreisen. Ihre Rathäuser, Schulen und Bürobauten hatten für die Orte prägenden, identitätsstiftenden Charakter. Die Architekturvermittlung und die Architektur erlebbar machen, waren zentrale Aspekte der Ausstellung. Wir haben sie konsequent in Gebäuden der beiden Dänen gezeigt oder in Bauten, die für die deutsch-dänische Verbindung stehen.

Zuletzt war die Schau in Dänemark zu sehen. In Hadersleben im deutsch-dänischen Grenzgebiet ist Otto Weitling geboren und aufgewachsen. Dort präsentierten wir „Gesamtkunstværker“ in „Schaumanns Klædefabrik“ von „Historie Haderslev“. In Rødovre bei Kopenhagen entwarf Arne Jacobsen gleich mehrere stadtbildprägende Bauten: das Rathaus, ein Wohngebäude und die Bibliotek von 1969, in der wir im lichtdurchfluteten Großen Saal gastierten.

Wir haben für die Plattform und das Digitalmagazin thelink.berlin die Wanderausstellung ab 2018 / 2018 konzipiert, anschließend produziert und die mehrjährige Tour organisiert – eng abgestimmt mit unseren Partnern, Geldgebern und Unterstützern, darunter die Königlich Dänische Botschaft Berlin, die jeweiligen Kommunen in denen die Schau zu sehen waren sowie Stiftungen wie die ZEIT- und Sutorstiftung und Unternehmen wie Grid, Fritz Hansen, Vola und Howe.

Deutsch-dänische Europastory

Arne Jacobsen spiegelt mit seiner Biografie die engen Verbindungen beider Länder in der Kultur, Architektur und im Produktdesign. Er hatte eine besondere Beziehung zu Deutschland. Als Student begeisterte ihn das Bauhaus und sein Vorbild Mies van der Rohe. Als Jude floh er vor den Nazis. Als Architekt hat er mit Otto Weitling sein Spätwerk in Deutschland geschaffen.

Zu unserer Pop-up-Ausstellung kamen Einheimische wie Touristen. Gerade für die Insulaner war es emotional und berührend, da viele das Gebäude noch aus Kindheitstagen kennen und es als „Nordisches Wohnzimmer“ schätzen

Mit der Wanderausstellung konnte die Aufmerksamkeit auf die teils schwierigen Zustände der Gebäude gelenkt werden. Das „Haus des Gastes“ auf Fehmarn und das Forum Castrop-Rauxel sind sanierungsbedürftig. Unsere Ausstellung hat den Prozess der Diskussion und der Dokumentation unterstützt. Für unsere Ausstellung wurde das „Haus des Gastes“ als Kulturplatz nach Jahren des Leerstands und der Vernachlässigung reaktiviert. Zu unserer Pop-up-Ausstellung kamen Einheimische wie Touristen. Gerade für die Insulaner war es emotional und berührend, da viele das Gebäude noch aus Kindheitstagen kennen und es als „Nordisches Wohnzimmer“ schätzen.